Die Auswahl des richtigen Wechselrichters (Inverters) für Ihre Photovoltaikanlage (PV-Anlage) ist entscheidend, da dieser die Umwandlung des erzeugten Gleichstroms (DC) in Wechselstrom (AC) übernimmt, der ins Stromnetz eingespeist oder im Haushalt genutzt werden kann. Hier sind einige wichtige Faktoren, die Sie bei der Auswahl des richtigen Wechselrichters berücksichtigen sollten:
Leistung des Wechselrichters
Der Wechselrichter sollte die Gesamtleistung Ihrer Photovoltaikanlage optimal unterstützen. Er muss in der Lage sein, die maximale Leistung, die die PV-Anlage erzeugen kann, zu verarbeiten, ohne dass es zu Überlastungen kommt.
- Nennleistung: Achten Sie darauf, dass die Nennleistung des Wechselrichters zu der maximalen DC-Leistung Ihrer PV-Anlage passt. Üblicherweise wird ein Wechselrichter mit einer Leistung von etwa 10-20 % unter der maximalen DC-Leistung der Anlage gewählt, um eine optimale Effizienz zu gewährleisten und den sogenannten „Oversizing“-Effekt zu nutzen. Dieser sorgt dafür, dass die PV-Anlage die meiste Zeit im besten Betriebsbereich arbeitet.
Wirkungsgrad des Wechselrichters
Der Wirkungsgrad des Wechselrichters beschreibt, wie viel der erzeugten Energie aus der PV-Anlage in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet, dass weniger Energie verloren geht.
- Wirkungsgrad: Achten Sie auf einen Wirkungsgrad von mindestens 95 % oder mehr, um sicherzustellen, dass möglichst wenig Energie verloren geht.
Art des Wechselrichters: Zentral oder dezentral?
Es gibt verschiedene Typen von Wechselrichtern, die je nach Größe und Layout der PV-Anlage gewählt werden sollten:
- Zentralwechselrichter: Diese werden bei größeren PV-Anlagen verwendet und verarbeiten den Strom von allen Modulen auf einmal. Sie sind kostengünstiger, aber weniger flexibel.
- Stringwechselrichter: Diese sind weit verbreitet bei kleinen bis mittleren Anlagen. Hier wird der Strom aus einem String (einer Reihe von Modulen) in einem Wechselrichter umgewandelt. Stringwechselrichter bieten eine gute Effizienz und Flexibilität.
- Mikrowechselrichter: Diese werden für jedes einzelne Solarmodul eingesetzt und bieten eine hohe Flexibilität, da jedes Modul unabhängig arbeitet. Mikrowechselrichter eignen sich besonders für komplexe Dächer mit unterschiedlichen Neigungen oder Verschattungen. Sie sind jedoch teurer und haben oft einen geringeren Gesamtwirkungsgrad als ein zentraler Wechselrichter.
Maximale Eingangsspannung und Eingangsstrom
Der Wechselrichter muss die maximale Eingangsspannung und den maximalen Eingangsstrom Ihrer PV-Module unterstützen. Jede PV-Anlage hat eine bestimmte Spannung und Stromstärke, die vom Wechselrichter verarbeitet werden müssen. Diese Werte sind in den technischen Daten der PV-Module und des Wechselrichters angegeben.
- Spannungsbereich: Der Wechselrichter sollte den Spannungsbereich Ihrer PV-Module abdecken, der in den meisten Fällen zwischen 200 und 1000 Volt liegt.
- Eingangsstrom: Achten Sie darauf, dass der Wechselrichter den maximalen Strom, den die Module erzeugen können, verarbeiten kann.
MPPT (Maximum Power Point Tracking)
Ein guter Wechselrichter sollte mindestens einen MPPT (Maximum Power Point Tracker) haben. MPPT ist eine Technologie, die sicherstellt, dass der Wechselrichter die maximale Energie aus den Solarmodulen extrahiert, auch bei wechselnden Lichtverhältnissen.
- Anzahl der MPPTs: Für komplexere Anlagen mit mehreren Strings oder bei Anlagen mit unterschiedlichen Ausrichtungen oder Verschattungen kann es sinnvoll sein, einen Wechselrichter mit mehreren MPPTs zu wählen. So kann jeder String individuell optimiert werden, was die Leistung der gesamten Anlage verbessert.
Größe und Platzierung des Wechselrichters
Der Wechselrichter sollte so gewählt werden, dass er für den verfügbaren Platz geeignet ist und gut belüftet wird, da er bei der Umwandlung von Strom Wärme erzeugt. Viele Wechselrichter sind wetterfest und können direkt im Außenbereich installiert werden, andere sind eher für Innenräume geeignet.
- Größe: Achten Sie auf die Abmessungen des Wechselrichters, um sicherzustellen, dass er in den vorgesehenen Raum passt.
- Lärmemission: Einige Wechselrichter können Geräusche erzeugen, besonders bei größerer Leistung. Achten Sie auf die Geräuschentwicklung, wenn der Wechselrichter im Wohnbereich installiert werden soll.
Zukunftssicherheit
Berücksichtigen Sie die Möglichkeit, in Zukunft eine Erweiterung der PV-Anlage vorzunehmen. Es kann sinnvoll sein, einen Wechselrichter zu wählen, der später eine höhere Kapazität oder zusätzliche MPPTs unterstützen kann, falls Sie die Anlage vergrößern möchten.
Hersteller und Garantie
Die Wahl des Herstellers spielt eine wichtige Rolle, da ein renommierter Hersteller oft bessere Qualitätsstandards, eine längere Lebensdauer und einen besseren Kundenservice bietet.
- Garantie: Achten Sie auf eine Garantie von mindestens 5 Jahren, die oft auf 10 oder mehr Jahre verlängert werden kann. Diese Garantie sollte die Leistung des Wechselrichters während seiner Lebensdauer abdecken.
Kosten
Der Preis des Wechselrichters ist natürlich auch ein wichtiger Faktor. Mikrowechselrichter und hochwertige Stringwechselrichter sind oft teurer als Zentralwechselrichter, bieten aber oft eine höhere Flexibilität und Effizienz. Vergleichen Sie die Preise unter Berücksichtigung der langfristigen Effizienz und der zu erwartenden Einsparungen.
Fazit:
Die Wahl des richtigen Wechselrichters hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Größe und Art Ihrer PV-Anlage, des Budgets, der gewünschten Effizienz und der Flexibilität der Installation.